Geschichte der Poeler Kogge "Wissemara"
Nachbau einer mittelalterlichen Kogge um 1354
Die Poeler Kogge "Wissemara", der größte in Europa vorhandene Nachbau einer mittelalterlichen Kogge, mit einem großen Zuspruch und vielfältigen öffentlichen Interesse ist neu entstanden.
1997 wurde in der Wismarbucht vor Timmendorf auf der Insel Poel das bislang größte Schiffswrack der Hansezeit entdeckt. Es handelt sich um eine spezielle Variante einer Kogge, die in einem sehr guten Zustand erhalten war. Die im Jahre 1999 erfolgreiche Bergung des Wracks und die dann folgende Untersuchungen zeigten, dass das Schiff um das Jahr 1354 aus geschlagenem Kiefernholz gebaut worden ist. Der Rumpf des vor der Insel Poel gesunkenen Schiffes zeigte in einzelnen Konstruktionselementen deutliche Parallelen zu den Schiffen der Wikinger und Slawen, so dass es als eine spezielle , für die Ostsee entwickelten Form der Koggen - also als einen Beleg für die Existenz einer "baltischen Kogge" gewertet werden kann. Das Schiff hatte eine Länge von 31 m und besaß eine Ladekapazität von mehr als 200 Tonnen. Schiffe dieser Kapazität waren die Grundlage für den für die Hansezeit so typischen überregionalen Transport von Massengütern und damit die Basis für die wirtschaftliche Macht und den Aufstieg der Hansestädte an der Ost- und Nordsee.
Dieses Wrack diente als Grundlage für den Nachbau einer Kogge, mit deren Bau im Jahr 2001 begonnen wurde und nun nach seiner Fertigstellung als eines der größten europäischen Repliken einer Kogge im Wismarer Hafen zu bewundern ist.
Nach der Jungfernfahrt der Kogge im Sommer 2006 und dem wissenschaftlichen Nachweis der praktischen Fahreigenschaften steht das Schiff nun allen Interessenten zur Verfügung. Die Faszination eines mittelalterlichen Schiffes bei einem Segeltörn kann zu einem unvergessenen Erlebnis werden.